Bei der sommerlichen Hitze, wie wir sie aktuell erleben dürfen, machen sich kalte Suppen immer wieder gut. Gazpacho und erfrischende Gurken- oder Avocadosüppchen kennen wir aber schon, und daher entschied ich mich in diesem Jahr für die heimische Möhre.
Der Möhrensaft wird mit Sauerrahm und Gewürzen vermischt und vorher kühl gestellt. Die Currypaste trägt eine gewisse Schärfe bei, die Menge könnt ihr ganz nach eurem Gusto wählen. Wir bevorzugen eher es etwas dezenter.
Das Karottenbett sowie die schwarzen Sesamkörner bringen Biss und Textur ins Spiel und das Kräuteröl eine weitere Dimension zur Geschmacksbreite. Das wachsweiche Onsenei ist der texturelle Hammer und betört mit feiner Geschmeidigkeit.
Das Gericht ist sehr schnell sowie auch einfach zubereitet und gibt eine wunderbare Vorspeise ab. Die meisten Komponenten (Suppe, Salat, Kräuteröl) können bereits weit im Vorfeld fertiggestellt werden. Das Ei sollte jedoch frisch gegart sein. Ich empfehle für das Onsenei die Verwendung eines Sous-Vide-Gerätes oder eines Dampfgarers. Die Temperatur, die man für die perfekte Zubereitung des Onseneis benötigt, liegt bei 64-65°C. Diese auf dem Herd für 1 Stunde stabil zu halten, ist doch etwas müßig. Aber vielleicht hat es der eine oder andere ja heraus.
Habt ihr Appetit bekommen? So wird's gemacht:
Zutaten für 4 Personen: Für die kalte Suppe: 400 ml Karottensaft, frisch gepresst oder sehr guten Biosaft aus dem Supermarkt 200 g Sauerrahm ca. 3 cm Ingwer, fein gerieben 1-2 EL Agavendicksaft oder Honig 1/2 TL Knoblauchpulver (alternativ ein wenig geriebenen Knoblauch) 1/2 TL Salz 1 EL gelbe Currypaste
Für das Karottennest:
2 Karotten
1 EL Olivenöl ½ EL Weißweinessig
1 TL Agavendicksaft
1 Prise Salz, Pfeffer
4 Bio-Eier
Meersalzflocken
4 EL Kräuteröl, gemixt aus 40 ml Olivenöl, 1 Prise Salz und 2 EL Estragon- oder Korianderblättchen (beide Kräuter schmecken perfekt dazu)
Topping: 4 TL Schwarzer Sesam Borretsch- oder Salbeiblüten
Zubereitung:
Die Zutaten für die kalte Suppe in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer gründlich mixen. Abschmecken und mindestens 1 Stunde (oder gern auch über Nacht) kaltstellen.
Für das Onsenei das Sous-Vide-Gerät auf 65°C heizen und die Eier darin für 1 Stunde garen. (Man kann die Eier auch in einem Topf garen, dabei muss man aber die Temperatur konstant auf dem Niveau von 64-65°C halten. Wer einen Dampfgarer besitzt, kann die Eier auch darin zubereiten.)
Während die Eier garen, die Karotten schälen und mit dem Sparschäler in feine Streifen schneiden. (Wer einen Gemüse-Spaghetti-Schneider oder einen Julienneschäler hat, kann die Karotte auch damit in feine Streifen schneiden.)
Die Karottenstreifen mit Olivenöl, Essig, Salz Pfeffer und ein wenig Süße vermengen und für mindestens 30 min marinieren.
Für das Kräuteröl das Olivenöl, die abgezupften Blättchen von entweder Estragon oder Koriander sowie die Prise Salz in eine hohe Mixgefäß geben und mit dem Zauberstab gründlich aufschlagen.
Nach 60 min die Eier aus dem Wasserbad nehmen und einzeln in eine kleine Schüssel schlagen. Ich habe für dieses Rezept beim Anrichten nur das wunderbar wachsweiche Eigelb verwendet. Ihr könnt aber auch das Eiweiß mitessen.
Anrichten:
Den Karottensalat als Nest in die Mitte eines tiefen Tellers setzen. Das Eigelb obenauf setzen und mit ein paar Salzflocken würzen. Die Karottensuppe nochmals kurz aufschlagen und angießen. Das Kräuteröl tröpfchenweise darauf verteilen und mit schwarzem Sesam bestreuen. Mit den Blüten ausgarnieren und servieren.
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